Reinvestition freier Anlagegelder …


Autor: Mesut Pazarci 07/12/2018

Was tun mit freiwerdenden Geldanlagen?

In Zeiten von Negativzinsen fragt sich jeder Anleger, wie er Gelder aus freigewordenen Geldanlagen reinvestieren soll. Viele Investoren möchten nach Enttäuschungen mit ihren bisherigen Geldanlagen auch neue Wege einschlagen und zeigen sich risikobereiter.

Sparer werden enttäuscht

Wenn langlaufende Sparverträge oder Geldwertanlagen auslaufen, kann es schon mal zur Ernüchterung kommen. Speziell langlaufende Sparverträge, die über 20 Jahre oder länger abgeschlossen wurden, widerspiegeln mit unbarmherziger Wucht, was die Inflation mit dem Geld macht. Insbesondere Lebensversicherungen sind von diesem Effekt besonders betroffen, denn hier nagt nicht nur die Inflation am Geldwert sondern es schlagen sich auch immense Kosten in der Rendite nieder. Die Abschlusskosten, die den Saldo in den ersten Jahren ins Minus bewegen, sind ein wahrer Fluch für den Sparer. Möchte man einen Zinseszinseffekt nutzen, sind die Beträge, die gerade zu Beginn eingezahlt werden besonders wichtig, da sie am längsten auf dem Vertragskonto sind und die meisten Zinsen erwirtschaften. Werden diese Beträge aber für den Ausgleich eines Minussaldos verwendet, gibt es dafür keine Möglichkeit, sich zu verzinsen.

Hohe Kosten in Lebensversicherungsverträgen

Bei den meisten Lebensversicherungsverträgen aus der Vergangenheit waren drei oder sogar mehr Jahre nötig, um die Abschlusskosten zu bezahlen und das Konto dann langsam Guthaben aufbaute. Schlechte Vertragswerte waren also an der Tagesordnung. Es ist daher auch keine Überraschung, dass die meisten Lebensversicherungsverträge ihr Ablaufziel nicht erreichten, da sie vorher beendet wurden. Über 70 Prozent der Verträge wurde vorher gekündigt. Die Trauer darüber hält sich bei den Versicherern in Grenzen, denn Altverträge laufen mit Zinsversprechen, die die Versicherer heute kaum noch einlösen können. Darüber hinaus entstehen bei Kündigung stattliche Stornoabzüge. Der Versicherer macht somit keinen schlechten Schnitt bei Kündigung von Verträgen.

Durchhalten wird nicht belohnt

Aber Versicherten, die durchhalten, geht es auch nicht viel anders. Die Inflation spielt hier ein tückisches Spiel. Das Nachsehen hat der Versicherungssparer, der bei Abschluss die prognostizierte Ablaufleistung sieht, mit den vorherrschenden Preisen und Löhnen vergleicht und sich darauf freut, dass so „viel“ zusammen kommt. 30 Jahre später folgt die Ernüchterung, wenn für das erwartete Vermögen gerade mal noch ein Kleinwagen erhältlich ist. Das ist nämlich die Auswirkung der Inflation. Bei Vertragsabschluss sieht man die derzeitigen Gehälter und Preise und bringt die Ablaufleistung damit ins Verhältnis. Sie erscheint sehr hoch und man fühlt sich gut versorgt. 30 Jahre später, wenn die Kaufkraft dahingeschmolzen ist, bekommt man für diese vermeintlich hohe Summe leider sehr viel weniger zu kaufen.

Der richtige Zeitpunkt für Gold

Diese Erfahrung ist aber auch zu etwas Nütze. Sie lehrt den Anleger oder Sparer, dass es entscheidend ist, auf Inflationsschutz zu achten. Das geht mit Geldwertanlagen und -sparformen natürlich nicht. Das ist nur mit Sachwerten möglich. Deshalb richten viele ihren Blick bei der Wiederanlage von Ablaufleistungen auf Sachwerte, speziell Immobilien und Edelmetalle. Insbesondere Edelmetalle sind hier bestens geeignet, da sie im Vergleich zu Immobilien erschwinglicher sind und vor allem beweglich. Edelmetalle in Barren- oder Münzenform kann man mitnehmen und zu Hause im eigenen Tresor aufbewahren. Man kann sie überall auf der Welt sofort wieder zu Geld machen. Und das wichtigste ist, sie sind wertbeständig. Ein Kilogramm Gold ist nun mal ein Kilogramm Gold und das vor allem auch dann, wenn die Währungen am Kriseln sind. Deshalb erfreut sich zum Beispiel Gold gerade jetzt, zu Zeiten von Minuszinsen und expansiver Geldpolitik einer hohen Beliebtheit. Gold gibt es in vielen Stückelungen, so dass für jeden Geldbeutel etwas dabei ist. Barren oder Anlagemünzen bieten somit eine hohe Sicherheit und einen hervorragenden Inflationsschutz. Edelmetallpreise schwanken natürlich. Das ist völlig normal. Die Schwankungen sind jedoch Ausdruck für die Währungsschwankungen. Nimmt die Kaufkraft des Geldes ab, wird Gold selbstverständlich teurer und umgekehrt. Der richtige Einstieg für ein langfristiges Goldengagement ist daher immer nur zu einem Zeitpunkt: Heute!